Im Veroneser Gebirge pflegt man Traditionen und Folklore. Aber wirklich überraschend ist die Tatsache, dass sich hier die Angehörigen eines ganzen Volksstammes, die Zimbern, ihre Identität mitsamt ihrer Sprache, Sitten und Bräuche zu bewahren wussten. Es gibt verschiedene Meinungen über ihre Ursprünge: Einige vermuten, dass sie Überlebende der Schlacht gegen die Römer waren und sich in den Bergen Venetiens und des Trentino angesiedelt hatten. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Zimbern aus einer Grenzregion zwischen Tirol, Schwaben und Bayern stammen und ihr Name eine Abwandlung der altdeutschen Bezeichnung für Schreiner/Zimmermann („Zimberer“) ist. Die zimbrische Mundart, die ebenfalls auf das Altdeutsche zurückgeht, wird heute noch in der Gemeinde Giazza gesprochen, in der sogar die Straßennamen zweisprachig sind. Die Angehörigen des alten Volksstammes hegen hier ihre Traditionen, Küche und Mundart. Die Zimbern waren einst sehr abergläubisch und glaubten an die Existenz von Fantasiefiguren und monströsen Kreaturen. Die volkstümliche Religiosität der Zimbern hat uns eindrucksvolle Zeichen hinterlassen, die uns einladen, auf Straßen und in den Orten zu verweilen, um Kreuze, Mauerbilder, Steinkapitellen und herrliche Votivgebilde in der Nähe von Kreuzungen zu bewundern. Sie wurden aus dem gleichen Gestein des Berges gemacht und stellen die Madonna dar. Man zählt mehr als 300, doch die wenigsten sind gut erhalten. Die berühmteste ist die „Madonna delle Lobbie“ im Ortsteil Lobbie.
2 März 2018
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